26.11.2021
Seit 50 Jahren bringen wir medizinische Hilfe in Krisengebiete weltweit. Auch wenn das nicht immer einfach ist, geben wir nicht auf.

Was ist heute anders als vor 50 Jahren? Wir haben die Methoden unserer Arbeit und unsere Logistik verbessert, können so noch schneller und effektiver handeln. Nicht geändert hat sich, dass es Gewalt, Kriege und Naturkatastrophen gibt. Immer noch wird unsere Arbeit dringend benötigt. So lautet unser Ziel nach wie vor: Für Patient:innen da zu sein. Trotz vieler Rückschläge sind wir seit damals mit ganzem Herzen im Einsatz.

Unabhängigkeit, Unparteilichkeit und Neutralität sind immer noch die Grundlage für unser humanitäres Handeln. So gelingt es uns weiterhin unter politisch aufgeladenen Bedingungen zu arbeiten. Unsere unzähligen privaten Spender:innen machen das möglich.
 

Augenzeug:innen: 50 Jahre im Einsatz

Wir wissen nicht, ob Worte Leben retten können, dass Schweigen tötet, hingegen schon

James Orbinski, aus der Nobelpreisrede 1999

Unsere Mitarbeiter:innen helfen nicht nur in Krisengebieten, sondern berichten auch, was sie dort erlebt haben. Klicken Sie sich durch Augenzeug:innenberichte der letzten 50 Jahre:

Wie alles begann

Es war der 22. Dezember 1971, als zwölf französische Ärzte und Journalisten Ärzte ohne Grenzen gründeten. Wie es dazu kam? Die Ärzte Max Recamier und Bernard Kouchner waren während des Bürgerkriegs in Biafra in Nigeria (1967 bis 1970) unterwegs, um Verwundete zu versorgen. Sie sahen, wie Menschen vor Hunger starben und beobachteten Gräueltaten. Es fiel ihnen immer schwerer, sich an das Schweigegebot des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes, mit dem sie im Einsatz waren, zu halten. 

A Charter for the new MSF
D.R.
Unterzeichnung der Charta von Ärzte ohne Grenzen in Paris 1971.

„Die Welt wusste nicht, was dort vor sich geht. Es war tragisch!“ erinnerte sich Max Recamier. Die beiden waren nicht allein mit ihren Erfahrungen. Einige Mediziner, die versuchten Flutopfern in Bangladesch zu helfen, stießen ebenfalls an ihre Grenzen. Journalisten der medizinischen Zeitschrift „Tonus“ brachten die beiden Gruppen zusammen. Sie beschlossen, eine neue Organisation zu gründen: mit dem Ziel medizinische Hilfe zu leisten und gleichzeitig öffentlich Position zu beziehen, wenn es die Ereignisse erforderlich machen. Diese Grundpfeiler prägen uns bis heute.

Video: Von Mut und Verletzlichkeit

Krieg und Flucht bestimmen die Jugend von Yoeuth Yoeun und Chamroeun Ros in Kambodscha. Es ist die Zeit der 70er Jahre, in denen Ärzte ohne Grenzen gegründet wurde.

Unser Video erzählt die Geschichte der beiden Kambodschaner:innen, die eng mit unserer eigenen verbunden ist. Denn die beiden erhalten durch uns eine Ausbildung als Hebamme und Apotheker. Anschließend arbeiten sie bei uns, später gründen sie eine Familie. Ihre berührende Lebensgeschichte erzählt viel über Krieg, Not und was es heißt, sich für Menschen zu engagieren und sie medizinisch zu unterstützen.

Blogs: Trotz Rückschlägen nicht aufgeben

Drei österreichische Mitarbeiter:innen berichten von ihren größten Herausforderungen im Einsatz. Und was sie dazu motiviert hat, weiter zu machen.